verfasst von: Nico am 30. April 2016
April-2 2016

Von heißen Maschinen, Tauben und Schwergeburten

Es wird warm, ein Glück! Die vergangenen zwei Wochen wurde es nochmal richtig kalt so kalt, dass wir unsere Tomatenpflanzen vor dem Frost bewahren mussten, indem wir etliche Grabkerzen im Anzuchttunnel aufstellten. Man möchte es nicht glauben, aber diese haben tatsächlich die Temperatur um einige Grad angehoben, so dass die empfindlichen Pflänzchen keinen Schaden davongetragen haben. Sie strotzen nur so vor Lebenskraft und freuen sich darauf, nach den Eisheiligen (11. Mai - 15. Mai) gepflanzt zu werden.

Auch Regen gab es, worüber wir uns nach einer lang anhaltenden Trockenheit sehr gefreut haben die zwei SoLawisten, die uns als erste hier draußen besucht haben dagegen wohl weniger. Die beiden hatten aber vorgesorgt und sich Wechselkleidung eingepackt. Wir haben uns sehr über die Unterstützung gefreut und auch über die Vorstellung, bald mehr Leute auf dem Hof zu haben die anpacken, zusammen mit uns essen und denen wir den Garten und das Land zeigen können.

Es ging auf und ab in diesem Monat, angefangen mit dem Ausfall unseres ersten Einachs-Traktors, gefolgt von dem zweiten, den wir aber nach einigen Tagen der (nervenaufreibenden) Auseinandersetzung und Schrauberei wieder zum Laufen bekamen. Ich kam zeitweise kaum aus der Werkstatt, geschweige denn ins Gemüse, aber es hat sich gelohnt. Sie hört auf den schönen Namen Hakorette, und sie begleitet uns nun zuverlässig auf dem Acker bei der Beetvorbereitung. Eine Wonne nach einigen Wochen schwerer Handarbeit! Es hat eine Weile gebraucht, bis sich alle an die Maschine gewöhnt hatten (Jochen ist sie nach wie vor nicht geheuer), denn sie macht eine Menge Lärm und schüttelt einen kräftig durch. Micha und ich sind inzwischen große Fans Rock n Roll!

In meiner Teilzeit-Beschäftigung bei Holger, unserem Verpächter und Nachbarn ging es drunter und drüber, da die letzten Geburten in seiner Mutterkuhherde anstanden, welche nicht gerade einfach waren. Nicht selten rief er einen oder mehrere von uns als Verstärkung, um als Geburtshelfer herzuhalten. Das ist bei Kühen... naja, nicht unbedingt die sanfteste Art. Aber dabei kanns eben auch mal um Leben und Tod gehen. Interessante Erfahrungen waren das jedenfalls und ich lerne viel auf dem Hof. Auf Holgers Unterstützung können wir jetzt und in Zukunft ebenfalls zählen, wenn es z.B. um das Ausleihen seiner Maschinen geht, was uns in manchen Situationen schon eine große Hilfe war.

Der Acker füllt sich immer mehr und sieht inzwischen sehr nach Gemüsegarten aus. Vorigen Mittwoch haben wir trotz der hungrigen Tauben, die den Acker seit zwei Wochen heimsuchen die ersten Radieschen geerntet, yeah! Leider reicht es noch nicht ganz für eine ordentliche Lieferung, aber wenn das Wetter so bleibt, wird da draußen nächste Woche alles nur so explodieren. Dann beginnt die Hack- und Jätesaison und wir können viel Unterstützung gebrauchen.
Wir freuen uns und sind stolz und zufrieden damit, was wir in den vergangenen zwei Monaten alles geschafft haben. Den ersten Zeitungsartikel gab es auch schon wir hoffen dadurch auf viel Interesse aus der Region. Ihr könnt ihn hier auf der Website einsehen.