verfasst von: Johanna am 6. März 2016
März 2016

Herzlich Willkommen

Dies sind die Nachrichten vom Hof, eine Rubrik, wo ihr erfahrt, was auf dem Hof vor sich geht, und bald auch was ihr bei der nächsten Lieferung zu erwarten habt.
Wir haben vor, regelmäßig und alternierend vom Hof zu berichten. So erhaltet Ihr Berichte aus unseren vier verschiedenen Blickwinkeln.

Ich, Johanna, habe die Ehre, den Einstand zu geben. Ich bin auch diejenige, die vor gut zwei Wochen den Schlüssel übernommen, die ersten Sachen ins Haus getragen und die erste Nacht dort verbracht hat. Das war sehr aufregend und auch sehr schön. Den Abend verbrachte ich damit, unser Saatgut zu sortieren. Am Sonntag kam unser Nachbar Holger, vom Hof Havelarche gegenüber, mit Sekt und zwei Gläsern, und wir stießen an.
Nachdem wir vor ein paar Monaten von der Option in Parey gehört hatten, zeigten uns Holger und Gabriele alles, vermittelten uns den Kontakt zum Haus und luden uns in den Ort ein. Sie sind die Verpächter unserer ca 2,5 ha großen Scholle, von der wir dieses Jahr einen knappen Hektar bestellen wollen.
Micha zog einige Tage später ein, und als ich kurz darauf von meiner letzten Arbeitswoche bei Keimzelle ins Haus zurück kam, hatte er schon den ersten Satz Salate und Kohl, sowie Paprika und Auberginen ausgesät. Inzwischen sind sie wahrscheinlich schon pikiert, d.h. einzeln in kleine zusammenhängende Töpfe ("Quickpots") umgepflanzt.
Seither hat sich sehr viel getan. Wir zwei fuhren sehr viel herum und brachten in Erfahrung, wie die Infrastruktur um uns herum ist: Baumärkte, Holzhändler, Bioladen, Waschsalon usw. Beim Gartentechnikhandel bei Rathenow können wir dieser Tage einen "Einachsschlepper" für den ersten Umbruch mieten. Die Jungs sind heute wahrscheinlich gerade dabei. Ich schreibe vom Seminar aus. Micha, Nico und ich sind ja allesamt noch Lehrlinge. Jochen wird diesen Samstag von der Freien Ausbildung feierlich verabschiedet. Er ist dann der erste "fertige" von uns. Wir drei anderen sind gewissermaßen Pioniere im Selbstständigmachen innerhalb der Ausbildung. Da sie mit vier Jahren recht lang ist, bietet es sich aber irgendwie an.

Am Freitag holte ich mit der Hilfe von Ingo, der bei Holger arbeitet, meinen Bauwagen mit den zwei Katzen. Kater Kalle und Dörte Becker waren sofort neugierig auf dem Gelände unterwegs, und Kalle hat bereits Revierkämpfe mit anderen Katern.
Micha baute derweil fleißig am Frühbeetkasten, sein Anspruch, ihn aus den überall herumliegenden Ziegelsteinen zu bauen, ist ehrgeizig aber lohnend. So haben wir viele Jahre etwas davon. In den Frühbeetkasten kommt eine ordentliche Ladung Pferdemist, der die Eigenschaft hat, lange sehr warm zu bleiben, obenauf eine Schicht Erde und darauf die Quickpots. So bekommen wir die pikierten Pflanzen aus dem Haus, wo wir sonst schnell aus allen Nähten platzen würden, und ans Licht. Mit dem Mist und einer guten Isolation stehen sie auch in dieser Jahreszeit schon warm genug. Das hinzukriegen ist immer eine spannende Sache.
Am Sonntag war dann unser SoLawi-Orgatreffen. Auf dem Weg dorthin holten wir Nico ab, und hinterher kam noch Jochen dazu. Am Sonntagabend hatten wir also unseren erste Abend zu viert im Haus und am Montag Vormittag, bevor es für mich ab aufs Seminar ging, die erste Arbeitsbesprechung vor Ort.
Während meiner Abwesenheit wird wieder viel passiert sein. Aber davon wird jemand anderes berichten. In den nächsten Nachrichten vom Hof.