verfasst von: Anne am 21. November 2017
November 2017

Rote Bete, leere Beete: Oktober auf dem Auenhof

Der Oktober ist rum und die Lagerernte noch lange nicht vorbei. Warme Temperaturen um die 15°C mit einigen fast spätsommerlichen Tagen mit 20°C haben dafür gesorgt, dass es im Boden weiterhin kräftig arbeitete und dass an eine kühle Lagerung des geernteten Gemüse gar nicht zu denken war. So ließen wir es mit der Herbsternte in diesem Jahr ganz langsam angehen.

Als die Kürbisse Mitte des Monats alle ordentlich sortiert im Keller verstaut waren und dort weiterhin Temperaturen um die 15°C genießen dürfen, ging es an die Weißkohl- und Spitzkohlernte. Auf unserem letzten SoLawi-Wochenende für dieses Jahr wurden die Kohlköpfe vom Feld geholt und ein Großteil gleich weiter zu Sauerkraut verarbeitet. Vielen Dank an die fleißigen Helfer! Der restliche Kohl wurde zu einer großen Kohlmiete im Stall aufgeschichtet und hatte es gleich mal mit Außentemperaturen um die 20 °C zu tun. Das geht auf Dauer nicht gut und so kommt es, dass wir davon jetzt schon wieder Kohlköpfe an euch verschicken, weil sie bei der Wärme leider schnell anfangen zu gammeln. Im letzten Jahr hatten sie leichte Frostschäden, dieses Jahr ist es zu warm¦ Vielleicht finden wir ja nächstes Jahr den optimalen Zeitpunkt!

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Ende des Monats wagten wir uns bei sinkenden Temperaturen an die Ernte von Sellerie und Roter Bete. Wir konnten einige Säcke füllen und in unserer auf dem SoLawi-Wochenende ausgehobenen Erdmiete verstauen. Das ist eine etwa 1,50m tiefe Grube in der Erde, die mit engmaschigem Draht gegen Mäuse gesichert und nach oben hin mit Stroh abgedeckt wird. So bleibt das Gemüse kühl und feucht, ist aber durch das Stroh vor Frost geschützt. Leider sind die Mengen nicht so groß wie im letzten Jahr. Vor allem die rote Bete ist sehr spärlich gewachsen. Von anderen Bauern in Brandenburg hören wir Ähnliches.


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Tja, da könnte man jetzt denken: Entspannte Ernte entspannter Monat? Nicht ganz. Für Spannung und Dynamik sorgte, vor allem für Johanna und Jochen, ein voller Kalender mit vielen Auswärtsterminen und Hofbesuchen. Zudem setzte uns gleich zu Beginn des Monats Sturmtief Xavier kräftig zu. Das Dach wurde zum Teil abgedeckt, die zwei Weiden auf dem Hof hat es umgehauen und unser Auto wurde von einem Ast getroffen, der die Windschutzscheibe einschlug und dem Kotflügel eine Delle verpasste. Die Aufräum- und Ausbesserungsarbeiten haben uns eine ganze Weile in Schach gehalten. Da können wir eigentlich nur froh sein, dass der Folientunnel immer noch nicht steht, so dass wenigstens der Folie nichts passiert ist :-) Der November darf jetzt gerne ein bisschen ruhiger werden!