verfasst von: Johanna am 13. April 2018
April 2018

Jeder rührt sein Süppchen und das Menü heißt Auenhof im Winter

Ja, er wurde ein bisschen ruhiger, der November, und war doch von einigen eindrücklichen Ergebnissen geprägt:

Nach der "Novembertagung" der freien Ausbildung, wo wir alljährlich unser Wissen erweitern und vor allem Freunde und Bekannte aus unseren
Lehrjahren treffen, unternahmen wir eine Begehung über die Fläche, die wir als Ablöse von unserem Acker in einiger Zeit werden pachten können, und waren positiv überrascht: so karg und sandig wie wir befürchtet hatten, ist sie gar nicht. Wir freuen uns sehr, dass zwei Menschen aus dem Dorf, in dem wir erst vor knapp 2 Jahren als "Ökos" gelandet sind, unsere Sache gut finden und uns unterstützen wollen.

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Anne, schon letztes Jahr ein großer Fan unserer Chilipaste, und ich machten uns kurz darauf an die große Chili-Aktion: Chilis von den zuvor geernteten Büschen pflücken, Zutaten schneiden, alles durch den Fleischwolf drehen und Öl hinzugeben. Da ich mich nach einigen Stunden einem Magendarmvirus beugen und ins Bett schleichen musste, machte sich Anne danach ganz allein um die Chilis verdient. Auch die zweite Aktion im Dezember stemmte sie allein und verdient dafür die goldene Chilischote!


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Und noch jemand hat im November mit einer tollen Aktion für unserer aller Freude gesorgt: während Jochen, Erwin und ich an meinem Geburtstag entspannt in der Therme rumdümpelten, zog Nico im Alleingang mithilfe eines Nachbarn die Gewächshausplane auf. Es war der einzige sonnige und etwas wärmere Tag, und am Abend zuvor verkündete er "jetzt oder nie!". Als wir am Abend heimkehrten war hinter seinen Fenstern schon alles dunkel - er war nach dem anstrengenden Tag einfach ins Bett gefallen...

Ich habe im November vor allem im Haus zu tun gehabt. Ende November kam ein Laster mit Möbeln von meiner Oma an, und ihr haben wir nun unser neues, gemütliches Büro zu verdanken. Das lohnt sich, denn Winterzeit ist Bürozeit, und hier hat Jochen es sich hartnäckig um besonders zähe, und von Gärtnern stets ungeliebte, Arbeit verdient gemacht: die geduldige Auseinandersetzung mit Behörden und Ämtern, Formularen, telefonieren, fragen und nochmal nachfragen. Ein Hoch!

Währenddessen durfte ich dem Ofenbauer eine Woche lang zur Hand gehen: „Johanna, schneid den mal auf 14.“, „ich brauch mal ne 1,5er Scheiblette“, „Ist eigentlich noch Mische da?“... Ich schnitt Ziegel, rührte Lehm und nach einigen Tagen bekam ich die Gelegenheit, das erste Mal selbst zu mauern. Gleichzeitig traf ich die wichtigsten Entscheidungen im Gestalterischen. Ich war Bauherrin und Knecht in einem, und ging darin für 8 Tage auf.


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Nach der extragroßen Weihnachtslieferung verstreuten wir uns, um die Feiertage auf jeweils eigene Weise zu verbringen, und um im neuen Jahr wieder aufeinanderzutreffen und den Übergang ins nächste SoLawi-Jahr, ohne Nico aber hoffentlich mit neuen Menschen, zu gestalten.